#67 - Wenn Darmsanierung nicht reicht...
Shownotes
Wenn Darmsanierung nicht reicht – SIBO beim Hund
In dieser Episode widmen sich Joe und Sabine einem Thema, das viele Tierhalter betrifft – und gleichzeitig oft übersehen wird: SIBO – die Dünndarmfehlbesiedlung beim Hund.
Obwohl die Ernährung angepasst, Probiotika gegeben und Darmkuren gemacht wurden – bei manchen Hunden wie Leo will die Verdauung einfach nicht stabil werden. Blähungen, matschiger Kot, Reflux und träge Verdauung trotz aller Maßnahmen? Dann könnte SIBO der Grund sein.
- Was genau ist SIBO – und warum wird es oft übersehen?
- Wie funktioniert der „Darmbesen“ MMC und was passiert, wenn er ausfällt?
- Welche Rolle spielen Magensäure, Gallensäuren und Serotonin?
- Warum kann zu viel Methan den Darm lahmlegen?
- Wie sieht ein typisches Fallbeispiel (Hund Leo) aus – mit Diagnose und Therapieplan?
- Warum Vitamin B12 und Folsäure entscheidende Marker sind.
- Wie man eine nachhaltige Therapie aufbaut – jenseits von Antibiotika.
Diese Folge ist ein Muss für alle, die sich fragen, warum trotz optimaler Fütterung und Darmaufbau keine Besserung eintritt. Joe und Sabine zeigen auf, wie wichtig es ist, die Ursache zu finden – nicht nur die Symptome zu bekämpfen.
**Erwähnte Fachbegriffe & Zusammenhänge: **- MMC – Migrating Motor Complex
- Methanogene Archaeen & Serotoninhemmung
- Cobalaminmangel & Folsäureüberschuss als SIBO-Hinweis
- Retrograde bakterielle Migration aus dem Dickdarm
- Bedeutung von Magensäure und Gallensäuren für mikrobielles Gleichgewicht
- SIBO-assoziierte Symptome & Differenzialdiagnostik
**Therapeutische Ansätze: **- Antimikrobielle Therapie Subkutanes oder hochdosiertes B12
- Selektiver Einsatz von Probiotika, z. B. Enterococcus faecium als Startkeim
- Fettarme, hochverdauliche Diät mit resistenter Stärke
- Fokus auf Ursachenforschung (Motilität, Magensäure, Mitochondrien)
**Produkttipp aus der Folge: Das PDF: SIBO beim Hund - Überblick und Diätplan **Canina „Caniflora Vital“ – ein breit aufgestelltes Probiotikum mit EF & weiteren Darmbakterien Canina Darmgel – Starterprodukt mit Enterococcus faecium Vitamin B12 + Lachsöl zur Unterstützung der Darmschleimhaut Alles zu finden auf der Website von Canina Pharma
Transkript anzeigen
Herzlich Willkommen bei dem Padcast von Padman und Kanina.Ich bin der Joe und mit dabei ist natürlich auch die Sabine.In den letzten Folgen haben wir ja über diesen Satz gesprochen, Heilung ist kein Notfallknopf.Und ich glaube, das hat bei vielen einen Nerv getroffen, weil wir eben oft das Gefühl haben,ich habe doch schon alles gemacht, warum wird es nicht besser?Genau, gerade beim Thema Darm hören wir das ja nur wirklich ständig, Joe.Zum Beispiel, ich habe die Ernährung umgestellt, ich gebe jetzt schon in der fünften Woche Probiotika.Das heißt, ich habe tatsächlich auch mit Darmaufbau gearbeitet und trotzdem hat mein Hund immer noch Blähungen oder Durchfall oder spuckt häufiger.Ja, das kommt immer wieder, dass die Leute dann auch sagen, so nach drei Wochen, der hat aber immer noch Blähungen.Oder es ist noch schlimmer geworden, seitdem wir das mit der Darmsanierung machen.Das passiert hin und wieder mal und deswegen das Thema heute.Und dann kommt dieser Punkt noch.Doch, an dem man sich fragt, übersehe ich da eventuell etwas?Ja, natürlich auch von uns, von Beraterseite aus, wo wir sagen, haben wir irgendwas eventuell nicht beachtet?Vielleicht liegt es ja gar nicht am Futter oder vielleicht liegt es ja auch gar nicht am Darmgeschehen.Ja, vielleicht steckt etwas Tieferes dahinter oder sagen wir besser etwas, das weiter oben im Darm passiert.Das hast du schön formuliert.Und genau das ist der Moment, wo wir über SIBO sprechen müssen.Das ist eine Fehlbesiedlung.Im dünnen Darm.Und darüber, warum eine Darmsanierung manchmal überhaupt nicht greifen kann, wenn genau dort das Problem sitzt.Ja, und in dieser Folge nehmen wir euch mit, genau in so einen Fall, nämlich in den Fallen eines Hundes namens Leo,bei dem alles richtig gemacht wurde und trotzdem war nichts richtig.Ja, und irgendwann wurde klar, hier herrscht Ausnahmezustand im Dünndarm.Und das ist furchtbar.Und heute sprechen wir über die Ursachen, über die Symptome.Vor allen Dingen aber auch über die Diagnostik und was wir therapeutisch tun können,wenn das Mikrobiom im falschen Darmabschnitt quasi aus dem Ruder läuft.Was bedeutet denn SIBO?SIBO ist eine Abkürzung, ein englischsprachiger Begriff für Small Intestinal Bacterial Overgrow Syndrome.Also zu Deutsch eine Dünndarmfehlbesiedlung.Das ist eine besondere Form der Dysbiose.Heißt eigentlich nichts anderes, als dass zu viele Bakterien an der falschen Stelle sind.Und zwar nämlich im Gegröse.Gegröse ist das mit diesem Darm, ne?Also der Dünndarm ist ja so gegröse, der legt sich ja in ganz viele Schlingungen.Das heißt Gegröse.Danke für die Übersetzung, ich finde das Wort toll.Gegröse.Diese Bakterien, die dort vorhanden sind, das sind ganz normale Bakterien, die gehören aber nicht dahin.Die überwuchern dort, das sage ich mal in Anführungszeichen.Und die Bakterien klauen und sozusagen das Essen, beziehungsweise dem Hund, verwerten überwiegend Kohlenhydrate.Und bei dieser bakteriellen Fermentation entstehen dann diese häufig auch stark riechenden Gase,die dann diese ganz massiven Beschwerden machen.Und das ist nicht witzig, nämlich Blähungsbeschwerden, Aufstoßen, Reflux, Durchfall, Obstipation, also Verstopfung im Wechsel.Und das ist diese Dünndarmfehlbesiedlung.Und die ist total häufig.Ja, und das hat auch mit der Darmflüssigkeit und bakterieller Migration zu tun.Denn dann wird das Zurückfließen der Darmflüssigkeit zum Problem.Was ist denn das wieder?Also dieses Zurückfließen von Darmflüssigkeit.Also unter normalen Umständen fließt der Darminhalt vom Dünndarm in Richtung Dickdarm.Also abwärts, nach unten, gesteuert durch die Peristaltik.Also dieser Regenwurm des Dünndarms, der sich immer zusammenzieht und wieder auseinanderdrückt.Dann wird das schön, der Schümus, der Speisebrei wird da durchgedrückt.Ein Teil der Flüssigkeit, einschließlich der Enzyme, Gallensäuren und der Elektrolyte,kann dann im Laufe der Zeit auch wieder rückwärts diffundieren.Also rückwärts fließen oder durch segmentale Bewegungen retrograd verschoben werden.Das passiert meistens nachts oder halt bei gestörter Darmmortalität.Und dabei können dann auch Bakterien aus dem Dickdarm mitwandern.Wieder zurück Richtung Dünndarm.Wo sie nichts zu suchen haben.Und hier liegt der Knackpunkt.Der Dünndarm besitzt eigentlich Sicherungsmechanismen dagegen,um sich gegen genau diese Rückwanderung zu schützen.Das ist das sogenannte MMC, Migrating Motor Complex.Zu deutsch heißt das Wandernder Myoelektrischer Komplex.Ist also ein Reinigungssystem des Dünndarms, das wie ein, ich sag mal, Darmbesen funktioniert.Es sorgt dafür, dass zwischen den Mahlzeiten alles, was nicht verdaut wurde,nicht mehr funktioniert.Speisereste, Schleim, abgestoßene Zellen und vor allem Bakterien,auch die Toten hatten wir in der letzten Sendung,oder vorletzten Sendung hatten wir tote Bakterien,in Richtung Dickdarm transportiert wird.Aber wie muss man sich die Funktionsweise vorstellen?Der MMC ist eine wellenartige Muskelaktivität.Das ist diese Peristaltik, die etwa alle 90 bis 120 Minuten in Fastenphasen abläuft.Also zwischen den Mahlzeiten, das ist dann eine Fastenphase,oder während des Schlafens, ist ja dann auch ein Fasten.Er fegt praktisch den Dünndarm leer, verhindert das Verweilen von Bakterienund sorgt dafür, dass keine Keime aus dem Dickdarm zurückwandernund bereitet den Darm auf die nächste Verdauungsphase vor.MMC unterdrückt sich selbst nach Nahrungsaufnahme.Das heißt, sobald Nahrung aufgenommen wird,wird stoppt der MMC, um die Verdauung zu ermöglichen.Erst nach der vollständigen Magenentleerung setzt er dann wieder ein.Das ist super spannend.Aber warum ist das denn jetzt beim Thema SIBO wichtig?Wenn der MMC, also der Besen des Dünndarms, nicht richtig funktioniert,zum Beispiel durch dauernd snacken,also häufig zwischen Mahlzeiten oder mal schnell ein Leckerchen rein,feiner Hund, schon gibt es eins.Ja, das stimmt.Das ist tatsächlich eines der größten Probleme dabei.Absolut.Vor allem, was da gerade dann gefüttert wird.Medikamente, die müssen ja nun sein zum Teil,zum Beispiel Opiate oder Antidepressiva,Nervenschäden, zum Beispiel bei Diabetes oder nach Infekten,Schilddrüsenunterfunktionen und, was ganz oft auch bei Hunden vorkommt,Stress oder Schlafmangel.Und das gar nicht so selten.Nee, überhaupt nicht.Mit dem Stress oder Schlafmangel.Der Stress, wenn ich mir überlege, du kommst in eine kinderreiche Familie,als Beispiel, oder?Ja, mein Diensthund.Ja, und dann haben wir halt auch da natürlich den Schlafmangel.Absolut.Oder die wachen halt auf, weil sie dauernd übersäuern, nicht?Was ja auch unmittelbar damit zusammenhängt.Oder sich jucken müssen permanent und einfach nicht zur Ruhe kommen.Dann fehlt dieser Besen und Bakterien können sich im Dünndarm ansiedeln,vermehren oder und SIBO auslösen.Der Besen fegt Speisereste, haben wir ja schon gesagt,Schleim, abgestorbene Zellen und Mikroorganismen durch den Dünndarm in Richtung Dickdarm.Die Richtung ist entscheidend.So verhindert er, dass die Bakterien sich ansiedeln und vermehren,die über die Nahrung, über den Rückfluss aus dem Dickdarm oder vom Magen her eingetragen werden.Wird der Besen durch häufige Snacken, chronischen Stress, Medikamente,wie gesagt, Opiate oder PPS oder Motilitätsstörungen gestört,steigt das Risiko für SIBO deutlich.Und auch Gallensäuren spielen eine große Rolle.Ja.Sie werden nämlich in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert.Bei jeder fetthaltigen Mahlzeit werden sie in den Dünndarm abgegebenund dort emulgieren sie nicht nur Fette, sondern wirken auch antimikrobiell.Gallensäuren können die Zellmembran vieler Bakterien entschädigen und so deren Wachstum hemmen.Und deswegen ist die Gallensäure so extrem wichtig.Sie enthalten dadurch die bakterielle Zahl im Dünndarm nämlich niedrig.Da, wo der, ja, wo Bakterien,bei denen wir nichts zu suchen haben, wo ja, wie Sabine vorhin auch sagte,eigentlich das Essen aufgenommen wird und in seine Bestandteile versetzt wird,vor allem im mittleren und unteren Abschnitt, also das Jejunum oder Ileum,bei Gallenstau, fehlender Gallenblase oder gestörter Fettverdauung geht dieser Schutz verloren,was dann wiederum SIBO begünstigen kann.Das ist auch der Grund, warum ich beim Codescreening auch immer den Gallensäuremarker mitbestimmen lasse.Ja.Merken, merken, merken.Da werde ich immer wieder gefragt, warum muss denn unbedingt der Gallensäuremarker bestimmt werden?Genau aus dem Grund.Und dann kommen noch Säuren ins Spiel.Die Magensäure wirkt wie ein Keimschutz von oben.Ja, die Magensäure ist unsere erste Verteidigungslinie.Da sind wir wieder beim Krieg des Darms gegen Krankheitserreger aus der Nahrung.Sie tötet die meisten Keime, die wir mit dem Futter aufnehmen.Bei ausreichender Säureproduktion gelangen,nur wenige Mikroorganismen in den Dünndarm.Wird jedoch die Magensäureproduktion durch Medikamente.Wir kennen einen Protonenpumpenhemmer, also Pantopazol, was sehr gerne gegeben wird.Ja, weil eine Gastritis da ist, weil ein Reflux da ist.Dann bekommt der Hund das.Genau das ist aber, was Probleme bereitet.Oder Stress oder nach Infektionen bei Motilitätsstörungen oder Hormonungleichgewichtenoder Erkrankungen reduziert, können mehr Bakterien durchrutschenund sich im Dünndarm ansiedeln, wo sich ja, wie wir mittlerweile gelernt haben,nichts zu suchen haben.Der Dünndarm resorbiert nur Nahrungsbestandteile, mehr nicht.Das ist eine der Hauptursachen für SIBO.Aber kommen wir zu Leo.Leo ist ein fünfjähriger Mischlingsrüde.Topfit auf den ersten Blick.Gutes Gewicht, lebendig, aber mit einem Dauerbrenner im Gepäck.Nämlich chronische Verdauungsprobleme.Mal Durchfall, mal nur Breich, mal ein bisschen Breich und dann fest.Und dann festen, dann wieder Breich, dann wieder Blähung, dann Magenknurren, dann Quietschen,manchmal sogar Reflux mit Rülpsen und natürlich auch den entsprechenden Haltungen, wenn es wehtut.Die Halterin hat wirklich alles gemacht.Futterumstellung, Ausschlussdiät, Probiotika, Heilerde, Darmkur und trotzdem wurde es nicht stabil.Es kommt aber noch ein wichtiger Punkt dazu.Und der zeigt sich auch oft im Verhalten eines an SIBO leidenden Hundes.Und zwar hat das etwas mit der Methanbildung durch die fehl angesiedelten Bakterien zu tun.Methan, das bei SIBO durch methanogene Achäen gebildet wird, verlangsamt nachweislich nämlich die Darmmortalität.Das heißt also die Bewegung des Darms, um den Speisebreiter durchzudrücken.Und das heißt, der Darm wird träger.Der Nahrungsbrei bleibt länger liegen.Aber sogar in Kurven wird er so festgehalten, was dann letztendlich auch hinterher zu einer entsprechenden Entzündung an der Stelle führen kann.Und das erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit für eine bakterielle Überwucherung.Also ein nicht schöner Kreislauf.Was da aber noch mit reinspielt, ist das Serotonin.Serotonin ist ein Neurotransmitter, also ein chemischer Botenstoff, der Signale zwischen Zellen überträgt.Viele kennen es als Glückshormon, weil es im Gehirn die Stimmung beeinflusst.Schokolade?Nicht für Hunde, aber für den Menschen.Serotonin ist im Darm kein Glückshormon, sondern ein entscheidender Regulator für die Darmbewegung.Doch seine wichtigste Rolle spielt es im Darm.Etwa 90% des Serotonins im Körper wird im Darm produziert.Genauer gesagt in den enterochromafinen Zellen der Darmschleimhaut.Und nur etwa 5-10% entstehen im Gehirn.Im Darm steuert es die Peristaltik, also die Darmbewegung.Fördert die Sekretion von Verdauungssäften und reguliert das Schmerzempfinden im Bauchraum.Und im Gehirn beeinflusst es die Stimmung, den Schlaf, den Appetit und die Temperaturregulation.Und jetzt zurück zum Methan.Es hemmt die Wirkung von Serotonin auf die Peristaltik.Methan scheint die Serotonin-Freisetzung zu beeinflussen,möglicherweise über eine Hemmung der enterochromafinen Zellen.Also die Schleimhaut.Oder durch Beeinflussung dieser Rezeptoren, die darin enthalten sind.Die Folge ist eine verringerte Motilität, Verstopfung, Trägheit.Und leider, da haben wir es wieder, die Verstärkung von SIBO.Und zudem können sich neuropsychiatrische Symptome wie Brainfrog oder Reizbarkeit zeigen.Brainfrog ist dieses, wo die Hunde dann oftmals so unkonzentriert sind.Wo man das Gefühl hat, was ist denn mit dem durch?Der ist ja total durchgekehrt.Der ist total würrisch.Der kann sich nicht konzentrieren.Oder er ist reizbar.Das heißt, wir haben unter Umständen einen, der schnell ausflippt, der viel bellt.Und wir manchmal denken, was ist denn bei dem jetzt los?Bei gestörter Darmfunktion kann auch diese Serotonin-Balance im zentralen Nervensystem leiden.Unglaublich, was das alles ausmacht.Oder wenn die durch die Gegend rennen, keinen Platz finden.Das kenne ich sogar, dieses typische Bild.Dann kommt noch ein typisches Bild.Gerade wenn man denkt, es sei chronisch.Also wenn es immer wieder kommt, liegt die Vermutung oft nahe, dass es sich um ein Darmmikrobiom-Thema handelt.Der Knackpunkt ist aber, sich zu fragen, welcher Abschnitt des Darms ist denn betroffen?Wir denken so oft an den Dickdarm, aber SIBO betrifft den Dünndarm.Genau.Und wie wir ja schon gelernt haben, dort sollten nämlich eigentlich gar keine Bakterien oder kaum Bakterien sein.Ja, da haben wir ja ganz...Da gibt es einfach tolle Sachen, und zwar die Darmzotten.Denn der Dünndarm ist ja für Resorption da.Er hat diese riesige Oberfläche mit den Zotten und Mikrovilli.Die Mikrovilli sind keine Willis, sondern das sieht ja aus wie eine Zotte.Das sieht aus wie so Finger.Und da oben drauf sind nochmal dementsprechend Finger und nochmal Finger und nochmal Finger.Das ist riesig im Darm, die Oberfläche.Genau, und die Oberfläche ist ja unfassbar groß.Sie ist ja fast so groß wie ein Tennisplatz oder ein Fußballplatz.Und genau da findet nämlich die Aufnahme statt.Und wenn diese Darmzotten...Mit den Mikrovilli, wenn die platt sind durch Entzündung des Darms,dann kann die Nahrungsaufnahme nämlich nicht stattfinden.Und diese Bakterien, die da drin sind dann, die bilden auch Gase zwischen den Zotten.Und dann passiert das, was ich vorhin beschrieben habe.Es werden aber auch dort eigentlich Vitamine, Mineralien, Aminosäuren gespalten, aufgenommen.Und dann in die einzelnen Bestandteile zerlegt, dann in die entsprechenden Züge zu den verschiedenen Organen gegeben.Und genau das ist das Problem.Dann sind nämlich diese Bahnhöfe gestört.Aber wenn da zu viele Keime sitzen, ist das dann nämlich wie so eine Blockade.Die Bakterien klauen dem Hund förmlich das Futter, fermentieren es, bilden Gase und Toxineund schieben vor allen Dingen eins, nämlich das Futter, unverdaut durch in den Dickdarm.Das ist richtig doof.Und genau das war eben auch bei Leo so.Wir haben das Cobalamin, also Vitamin B12, messen lassen.Und das war total im Keller.Und das ist so ein typischer Marker für SIBO.Gleichzeitig war der Folsäurewert leicht erhöht.Das ist einfach die klassische Konstellation.Bakterien verbrauchen das B12, produzieren aber Folsäure.Ja genau, das ist so etwas, wo ich immer sofort drauf gucke, oder wir beide immer sofort drauf gucken,dass wir halt sagen, okay, wir brauchen dringend, was viele Ärzte vergessen bei der Blutuntersuchung,wir brauchen B12 und wir brauchen die Felsäure.Und am besten noch das CAP, das C-reaktive Protein, damit man sehen kann,was da gerade im Körper sind.So wie gerade Sabine sagte, das B12, wenn das wirklich im Keller ist,in die Folsäure, ist nach oben, sofort untersuchen lassen, ist eventuell ein SIBO vorhanden.Und wenn dann noch die typischen Symptome dazukommen,wie die Blähung nach kohlenhydratreicher Mahlzeit, matschiger Kot, Refluxund diese unstete Verdauung, dann liegt der Verdacht einfach ganz klar auf der Hand.Und wir haben dann hier einen therapeutischen Versuch gestartet,gerne auch schulmedizinisch.Anfangen mit einem Antibiotikum, das im Darm wirkt,Metronidazol für zehn Tage, aber wirklich nur dann, wenn so etwas schwer vorliegt,um herauszufinden, sofort, hat das damit zu tun?Und schon nach drei Tagen war hier der Kot deutlich besser und die Blähung ging zurück.Und dann haben wir dementsprechend umgestellt auf natürlich pflanzliche Stoffe,damit wir nicht weiter mit irgendeiner Chemie da reingehen müssen.Und gleichzeitig haben wir überlegt, warum hat Leo überhaupt SIBO entwickelt?Und das ist die entscheidende.Das ist eine Frage für eine nachhaltige Therapie.Absolut, das wird häufig vergessen.Wir hatten drei Hauptursachen im Verdacht.Also einmal die Motilitätsstörung, das ist also eine Störung der normalen Bewegungsabläufe im Magen-Darm-Trakt.Durch frühe Magen-Darm-Infekte vielleicht postinfektiös.Die Post kommt immer zu spät, also es folgt.Nein, so habe ich mir das als Kind immer gemerkt.Aber prä erkläre ich jetzt nicht.Und zum zweiten, Verdauungsschwäche im oberen Bereich.Das heißt zu wenig Magensäure und die Pankreasfunktion war nicht gut, also suboptimal.Und dann als dritten Punkt kam die mitochondriale Schwäche.Das spricht sich immer so schwer.Leo hatte eine längere Krankheitsphase hinter sich.Und das kann die Zellleistung im Dünndarm halt massiv beeinträchtigen.Genau, wenn da so viele schulmedizinische Produkte draufkommen, dann haben wir genau diese Problematik.Da werden auch die Darmzotten davon dementsprechend beeinträchtigt.Es gibt einfach eine Fehlbildung, diese Dysbiose.Und vor allen Dingen auch, wenn der Hund, was viele Hunde haben, eine Gastritis hat, also eine Magenschleimhautentzündung.Und wenn das IGA nicht vorhanden war, entweder durch einen Kaiserschnitt, als der Welpe geboren wurde,oder aber durch eine nicht gut versorgte Biestmilch, dann haben wir diesen Schleimhautbild.Und dafür ist das IGA zuständig.Und da haben wir dann genau das Problem.Und genau da setzen wir dann an.Also wir haben B12 hochdosiert, dementsprechend verabreicht, möglichst subkutan und mit hoher oraler Bioverfügbarkeit.Subkutan heißt unter die Jacke, wie du immer so schreibst.Genau, unter die Haut.Genau, kann man schön unter die Haut geben.Aber das ist genau der Punkt in dem Moment.Aber das ist ja nur ein Faktor.Wir müssen auch gleichzeitig gucken, was ist mit dem Magen los?Was ist da?Was spielt da eine Rolle?Das ist also diese holistische Reaktion.Die ist auch wichtig.Und vor allen Dingen können wir uns ja jetzt auch mal dem Futter zuwenden.Was kann ich denn geben?Das wird ja viele Zuhörer hier jetzt ganz nahezu brennend interessieren.Also dazu halt eine wirklich fettarme und hochverdauliche Kost.Ja, ich sage immer als Protein, Huhn, Pute, vielleicht Kaninchen, Pferd.Unbedingt gekocht.Also alle Barfer bitte einmal daran denken, es in die Pfanne zu schmeißen und niedrig temperiert einmal durchgaren zu lassen.Wenig Rohfaser, keine schwer fermentierbaren Kohlenhydrate.Also zum Beispiel, wie gesagt, fettarmes Fleisch, Huhn und abgekühlte Kartoffeln.Oder ich kann natürlich auch Süßkartoffeln nehmen.Aber wenn die Kartoffeln abgekühlt sind oder auch der Reis und ein bisschen stehen gelassen worden sind,also mit ein bisschen, sage ich immer so über Nacht, existiert diese Stärke nicht mehr so.Es sind dann also stärkeresistente, also nochmal, wie sagt man so schön, resistente Stärken, die da sind.Aber wie gesagt, Süßkartoffeln hat kaum, die kann man dann natürlich auch nutzen oder einfach gegarte Hirse.Und ganz wichtig, der Aufbau kommt erst nach der Keimkontrolle.Genau, gerade mit der resistenten Stärke ist da wichtig zu wissen.Es kann auch ein Quinoa sein.Alles, was Stärke beinhaltet, haben wir das Problem, dass es dann in Dünndarm und dementsprechend in Glykogen umgewandelt wird, in Zucker.Und das wollen wir nicht.Wir wollen gar nicht, dass der Darm arbeitet.Und resistente Stärke wird durch den Dünndarm einfach durchgeschoben und wird nur im Dickdarm verarbeitet.Und das ist etwas, womit wir den Dünndarm ganz extrem dann entlasten.Das ist total spannend.Das nutze ich auch, wenn es meinem Darm nicht gut geht.Das hilft ganz gut, im Übrigen auch beim Abspecken, by the way.Genau, aber wir haben bei Leo dann schrittweise Probiotika hintereingesetzt.Also der Aufbau kam erst nach der Keimkontrolle, aber selektiv.Enterogoccus faecium als Starter.Dann später Bifidokulturen, aber immer in kleinen Dosen.Und da nicht übertreiben.Okay, und der wichtigste Punkt ist die Frage nach dem, warum hat die Therapie gerettet?Nur Antibiotikum allein wäre tatsächlich Kosmetik gewesen.Nachhaltig wird es erst, aber du hast es ja schon gesagt, wenn man die Ursache findet und die Funktion im Dünndarm wiederherstellt.Ganz wichtig.Also, wenn ihr einen Hund habt, bei dem die Darmsanierung nichts macht,der zu greifen scheint, der trotz Futterumstellung, Aufbaukuren und Probiotika nicht auf die Pfoten kommt,denkt an den Dünndarm und denkt an SIBO, S-I-B-O.Und fragt euch, warum können dort im Dünndarm denn überhaupt Keime sein?Und wieso bekommen die eine Überhand?Ja, in diesem Sinne, bleibt neugierig wie immer, bleibt dran und denkt daran,die Mitte eures Hundes ist oft der Schlüssel zum Ganzen.Und wenn ihr mögt, guckt gerne bei Canina.Da gibt es neben dem Darmgel, also das Darmgel hat ja ein Enterococcus Fetium, also diesen Grundkeim,gibt es jetzt zusätzlich noch ein weiteres Probiotikum, das noch mehr Darmbakterien aufweistund in diesem Falle sicherlich sehr sinnvoll und hilfreich ist.Das nennt sich Cani-Flor-Vital.Checkt das mal gerne auf der Canina-Seite, das funktioniert prima.Und bitte Lachsöl, am Anfang wieder tropfenweise.Und B12 nicht vergessen, das findet ihr da auch.Ja, und wenn ihr Fragen habt zu dem Thema Sibu, genau zu dieser Geschichte,dann stellt die Fragen ganz einfach, entweder an beratung.padman.deoder aber natürlich auch direkt in den Kommentarfiltern, je nachdem, wo ihr den Podcast hört,entweder bei Spotify, bei Apple oder RTL Plus oder wo auch immer.Und stellt einfach Fragen und einfach einen Kommentar mit dazu.Da freuen wir uns drüber und wir beantworten natürlich.Also.Dann schon mal tschüss.Und ich hoffe, es hat euch wieder einmal die Augen geöffnet, dass es mehrere Möglichkeiten gibt,warum eine Darmsanierung eventuell nicht funzt und was es dann sein könnte.Ja, und der Joe hat gesagt, wir hängen noch so eine kleine Tabelle mit an,also so eine Auflistung, was das ist, wie es verläuft, was wir machen können.Vor allen Dingen auch mit einem Beispiel Diätplan, damit ihr euch da nochmal durchfummeln könnt.Genau, das findet ihr dann in den Shownotes.Genau, in den Shownotes findet ihr das da, könnt euch das PDF dann runterladen.Alles Gute und Glocke, Leute, nicht vergessen. Bis bald.Und Bewertung, die fünf Sterne wären toll.Danke.Danke.Tschüss.Tschüss.Möpfgespräche, der Petcast.Tschüss.
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